Interview neuer Jugendreferent

Hallo Raphael, du bist vor kurzem nach gemeinsamem Vorschlag von SPÖ und Grünen zum neuen Jugendreferenten unserer Gemeinde gewählt worden. Möchtest du dich kurz vorstellen?

Sehr gerne: Ich bin gebürtiger Waldinger und lebe jetzt seit 18 Jahren in unserer Gemeinde. In Walding habe ich auch die Volksschule besucht, bevor ich dann ins Gymnasium Petrinum in Linz gekommen bin, wo ich diesen Sommer maturieren werde. An meiner Schule war ich im abgelaufenen Schuljahr als Schulsprecher aktiv, wodurch ich bereits wertvolle Erfahrungen im Planen von Projekten sammeln konnte. Außerdem bin ich durchaus sportbegeistert: Meine Fußballbegeisterung kann ich im Waldinger Fußballverein ausleben und seit vier Jahren bin ich als ehrenamtlicher Journalist einer Fan-Website im Einsatz.

Als Jugendreferent bist du in einer politischen Funktion tätig, bist selbst aber in keiner Partei Mitglied. Siehst du diese Unparteilichkeit eher als Vor- oder Nachteil für dein Amt?

Ich denke, dass meine Unparteilichkeit durchaus ein Vorteil für die Zusammenarbeit im Jugendausschuss sein kann. Ich werde stets meine eigene Sicht der Dinge darlegen und für alle Jugendlichen – ungeachtet ihrer Parteizugehörigkeit – ein offenes Ohr haben. Gerade auf Kommunalebene halte ich fraktionsübergreifende Kooperation für weitaus zielführender als parteipolitische „Spielchen“.

Was war deine Motivation als Jugendreferent in Walding mit zu arbeiten?

Mir macht es Spaß, bei der Entstehung von Projekten mitzuarbeiten und etwas aktiv mitzugestalten, anstatt nur zuzuschauen. Dass ich nun die Möglichkeit bekommen habe, in meiner Heimatgemeinde die Anliegen der Jugendlichen zu vertreten, freut mich da natürlich besonders. Das Amt des Jugendreferenten gibt mir die Möglichkeit, Jugendliche bei der Umsetzung ihrer Ideen zu unterstützen, Missstände aufzuzeigen und zu beseitigen und so die Lebensqualität für uns Junge zu verbessern.

In dem Leitbild unserer Gemeinde steht: „Walding, ein anderes Wort für Jugend“. Werden wir diesem Anspruch gerecht und wie steht es um die Lebensqualität für Jugendliche in Walding?

Ich bin überzeugt davon, dass Walding eine jugendfreundliche Gemeinde ist. Mit dem Waldinger Sportzentrum ist ein umfangreiches Freizeitangebot vorhanden, die gewachsene Vereinskultur ermöglicht es Jugendlichen, sich mit Gleichaltrigen zu vernetzen. Natürlich gibt es noch einige Baustellen, die es in den nächsten Jahren zu beseitigen gilt, Walding ist aber auf einem guten Weg.

Welche Projekte möchtest du anpacken?

Eines der augenscheinlichsten Probleme sind meiner Meinung nach die öffentlichen Verkehrsverbindungen nach Linz. An Wochentagen und zur Tageszeit funktioniert die Anbindung zwar, doch an Wochenenden sieht die Situation schon anders aus. Besonders zu späterer Stunde bieten die öffentlichen Verkehrsmitteln keine Verbindungen an. Das AST, das ja seit einigen Jahren wieder bis nach Walding fährt, ist zwar eine Alternative, mit einem Fahrpreis von 11,50€ allerdings nicht wirklich jugendfreundlich. Ich trete daher für eine Lösung ein, die sich am Ottensheimer Modell orientiert. Dort können Jugendliche um 6,00€ vom Linzer Hauptplatz bis ins Ortszentrum fahren. Was die öffentlichen Verbindungen betrifft, finde ich eine Einführung von zwei bis drei Nachtzügen sinnvoll. So ein Anliegen muss dann allerdings gemeindeübergreifend vorgebracht werden, der Bedarf für diese Nachtzüge ist aber sicher vorhanden.

In deiner Funktion dienst du ja auch als Schnittstelle zwischen der Jugend und den politischen Verantwortlichen in Walding. Wie möchtest du die Kommunikation zwischen dir, uns Jugendlichen und der Gemeinde handhaben?

Ich möchte als Jugendreferent für alle Jugendlichen in Walding eine Anlaufstelle bieten. Vor allem junge Menschen, die nicht in Vereinen organisiert sind, gilt es, ins Gemeindeleben zu integrieren und ihre Partizipation bei der Entwicklung von Ideen und Projekten zu fördern. Die Kommunikation mit den Jugendlichen wird auf verschiedenen Wegen erfolgen. Zum einen über den persönlichen Kontakt, der sich zum Beispiel durch meine Mitgliedschaft im Fußballverein ergibt, zum anderen aber auch über soziale Medien und eventuell auch mittels Umfragen, mit denen die dringlichsten Anliegen der Waldinger Jugendlichen sondiert werden sollen. Der Gemeinde präsentiere ich diese Anliegen dann im Jugendausschuss, wo sie schließlich diskutiert werden.

Zum Abschluss blicken wir in die ferne Zukunft. Wo siehst du Walding in 20 Jahren?

Puh, das ist eine schwere Frage. Ich denke, Walding wird in den nächsten 20 Jahren doch einige Änderungen durchlaufen. Setzt sich der Trend der letzten 15 Jahre fort, so wird Walding in 20 Jahren nicht ganz 4.500 Einwohner beherbergen, das wird sich natürlich auch auf das Ortsbild und die Infrastruktur auswirken. Aber ich bin mir sicher, dass Walding auch 2036 eine sehr lebenswerte Gemeinde sein wird.

Danke für deine Zeit und viel Erfolg mit deiner neuen spannenden Aufgabe!